Die Feuerbrand-Bakterien auf Bäumen und Büschen im Süden Sachsen-Anhalts sind nicht zu stoppen

Katastrophenfall wegen Feuerbrand ausgerufen

Die Feuerbrand-Bakterien auf Bäumen und Büschen im Süden Sachsen-Anhalts sind nicht zu stoppen: Die betroffenen Gebiete sind mit der Eindämmung überfordert. Experten fürchten um die Obsternte.

<br />Die Aufnahme zeigt einen von Feuerbrand geschädigten Ast eines Apfelbaumes: Feuerbrand ist eine seuchenhafte Pflanzenkrankheit, die ganze Obsternten vernichten kann. Typische Merkmale der Bakterienkrankheit sind die dunkelbraun bis schwarz gefärbten abgestorbenen Triebe, Blätter und Blüten, die sich nicht abstreifen lassen. Die Früchte wachsen nicht weiter. Befallene Triebe müssen abgeschnitten, vergraben oder verbrannt werden. Wenn der Stamm befallen ist, muss der ganze Baum gefällt werden<br />

Foto: pa Die Aufnahme zeigt einen von Feuerbrand geschädigten Ast eines Apfelbaumes: Feuerbrand ist eine seuchenhafte Pflanzenkrankheit, die ganze Obsternten vernichten kann. Typische Merkmale der Bakterienkrankheit sind die dunkelbraun bis schwarz gefärbten abgestorbenen Triebe, Blätter und Blüten, die sich nicht abstreifen lassen. Die Früchte wachsen nicht weiter. Befallene Triebe müssen abgeschnitten, vergraben oder verbrannt werden. Wenn der Stamm befallen ist, muss der ganze Baum gefällt werden Bild teilen

Die Pflanzenkrankheit Feuerbrand verbreitet sich rasant und gefährdet nun die Obsternte im Landkreis Mansfeld-Südharz. Dort wurde jetzt der Katastrophenfall ausgerufen. Der Landesverband Sächsisches Obst befürchtet, dass rund um den Süßen See bis nach Querfurt fast 300 Hektar Obsthölzer der Krankheit zum Opfer fallen könnten.

„Da kann eine gesamte Obstplantage vernichtet werden“, sagte Geschäftsführer Udo Jentzsch, dessen Verband auch für diese Region zuständig ist. Vor allem Kernobst wie Apfel, Birne und Quitte sei betroffen.

Wie bei einer Grippeepidemie

Zuletzt habe man einen so großen Ausbruch von Feuerbrand in Sachsen-Anhalt vor 30 Jahren erlebt, hieß es bei der Landesanstalt für Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau. Wie bei einer Grippeepidemie gebe es auch bei der Pflanzenkrankheit immer wieder größere Ausbrüche.

Das Umweltministerium Sachsen-Anhalt hat alle verfügbaren Forstarbeiter des Landes in die Region geschickt. Die rund 100 Fachkräfte sollen gegen die Krankheit kämpfen, die sich wie ein Lauffeuer verbreitet.

Auf die Hilfe der Bundeswehr verzichtet der Landkreises erst einmal. Imker in den betroffenen Gebieten wurden aufgerufen, ihre Bienenbestände umzusetzen, um eine weitere Verbreitung zu verhindern.

Mehr als 600 Hektar Land sind betroffen. Die Fläche hängt aber nicht zusammen. Erkrankte Pflanzen sollen zurückgeschnitten oder gerodet und anschließend verbrannt werden.

Insekten übertragen Bakterien

Feuerbrand ist eine bakterielle Pflanzenkrankheit, die besonders im Kernobst-Anbau zu großen Ausfällen führen kann. Geschädigte Pflanzenteile sehen wie vom Feuer verbrannt aus. Die Bakterien werden vor allem durch Insekten übertragen und dringen über die Blüten oder durch Risse und Hagelschlagwunden in die Pflanze ein.

Nach Angaben des Bundeslandwirtschaftsministeriums breitet sich das Bakterium besonders bei feuchtwarmen Wetter aus. Für den Menschen ist die Krankheit nicht gefährlich.

Meist seien die befallenen Pflanzen nicht mehr zu retten und müssen beschnitten oder gerodet werden. Zur Bekämpfung wurden auch antibiotikahaltige Mittel eingesetzt, in Zukunft soll die Anwendung eingestellt werden.

Besonders in Süd- und Mitteldeutschland ist die Krankheit verbreitet. 2012 trat nach Angaben des Ministeriums erstmals seit fünf Jahren wieder vermehrt Feuerbrand auf. Auch dieses Jahr rechne man mit einem erheblichen Infektionsrisiko.

Quelle: http://www.welt.de/wissenschaft/umwelt/article117894017/Katastrophenfall-wegen-Feuerbrand-ausgerufen.html

Veröffentlicht am 11. Juli 2013 in Tier & Natur, Umwelt und mit , , , , , , , getaggt. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink. Ein Kommentar.

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